Prenzlau (MOZ) Eine geballte Ablehnung der Kreisgebietsreform musste Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) in der Uckerseehalle Prenzlau hinnehmen. Seine Regionalkonferenz zum Leitbild wurde zum politischen Sieg der CDU, die schon im Vorfeld kräftig dagegen gekämpft hatte.

Doch nicht der Innenminister wurde zum Buh-Mann. Sein Begleiter Christian Görke (Die Linke) holte sich stattdessen den Zorn des Publikums. Buh-Rufe erntete er vor allem für seine überraschende Verbal-Attacke gegen den CDU-Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Jens Koeppen. Vom Podium herunter wetterte er gegen dessen Angriffe auf die Kreisgebietsreform. Koeppen war mit starker Mannschaft schon eine Stunde vor Beginn der Leitbildkonferenz vor die Uckerseehalle gezogen, unterstützt von Freien Wählern. Auf Transparenten und Schildern forderten die CDU-Mitglieder und Sympathisanten den Erhalt der Uckermark.

Die Abrechnung der Christdemokraten saß. Jens Koeppen warf der Landesregierung eine „vergeigte“ Polizeireform vor. Den Bauern würden die Traktoren unter dem Hintern weggeklaut. Er sprach vom Bildungsnotstand, der durch einen völlig „verpatzten Unterrichtsstart“ sichtbar werde. Bei der Infrastruktur kritisierte er einen Planungsrückstand. Und nun kämen auch noch die Flüchtlinge dazu. „Haben Sie jetzt nichts anderes zu tun?“, so Koeppen unter starkem Beifall aus dem Saal. „Lassen Sie es einfach sein.“

Doch die Kreisgebietsreform und damit die vom Land erhoffte Ehe zwischen Uckermark und Barnim ist in Tüten und Papier. Daran ließen Schröter und Görke keinen Zweifel. Sie malten ein Bild von geringeren Finanzen, einem dramatischen Bevölkerungsverlust und einer „enkelsicheren“ Verwaltung. Aus diesen Gründen sei eine Reform notwendig.

[…]