Auf der Uckermärkischen Leitbildkonferenz zur geplanten Kreisgebietsreform sagten Bürgerinnen und Bürger deutlich, was sie von den Plänen aus Potsdam halten. Innenminister Karl-Heinz Schröter und Finanzminister Christian Görke gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Eine Volksabstimmung wurde von Uckermärkern gefordert.

Walter Matznick brachte zur Leitbildkonferenz in der Uckerseeehalle die Prenzlauer Zeitung vom 1. April 1993 mit. „Sehen Sie mal, so haben wir damals um unseren Kreis gekämpft.“ Der 78-Jährige erinnert sich noch wie heute an die Monate, als aus den Kreisen Angermünde, Prenzlau und Templin sowie der Stadt Schwedt ein Landkreis gegründet wurde. Da sei es auch hoch her gegangen. Die meisten wollten eine Uckermark, ein Region, in der sie sich heimisch fühlen konnten.
Fast ein Vierteljahrhundert später bekennt sich Walter Matznick unumwunden zum Gegner eines Zusammenschlusses mit einem anderen Landkreis. „Dafür haben wir nicht so um eine einheitliche Uckermark gekämpft.“ Für ihn bleiben viele Fragen unbeantwortet. Zum Beispiel, was mit der Immobilie Rote Kaserne geschieht, die Mitte der 1990er Jahre ausgebaut wurde. „Warum wird denn keine Volksbefragung über die Funktional- und Kreisreform durchgeführt? Haben die in Potsdam Angst, dass sich die Bürger entscheiden würden?“ Nach der Leitbildkonferenz meinte er enttäuscht zum Uckermark Kurier: „Die lassen sich nicht umstimmen. Es steht schon alles fest.“

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