Diese und andere existenzielle Fragen veranlassten unsere Kreisvorsitzende Karina Dörk und den CDU Kreisvorstand Uckermark dazu, eine Veranstaltung in Form einer Podiumsdiskussion zu organisieren, auf welcher kompetente Vertreter miteinander ins Gespräch kommen sollten.

Keine Polemik, sondern klare Fakten wurden am 7. September 2022 auf dem Betriebsgelände der Uckermärker Milch GmbH angesprochen und diskutiert.

Der Ukrainekrieg und eine Embargopolitik der Bundesregierung führen drei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung zum Kollaps der uckermärkischen Wirtschaft. Dr. Martin Polle, Vorsitzender des Vorstandes der VR-Bank Uckermark-Randow eG, mahnt an, dass ein Gaslieferstopp gravierende Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben wird.

Sowohl die Deutsche Bundesbank als auch verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute diagnostizieren für diesen Fall eine kräftige Rezession in Kombination mit einer weiter steigenden Inflation.

Die Folgen treffen sowohl die Verbraucher wie auch die Wirtschaft!

Ausgehend von einer sinkenden Kaufkraft werden Unternehmen aller Branchen in Schwierigkeiten geraten, wodurch sich die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland über Jahre deutlich verschlechtern wird.

In der Uckermark würde dies – neben dem PCK in Schwedt – für fast alle mittelständischen Unternehmen, allen voran die landwirtschaftlichen Betriebe, den wirtschaftlichen Ruin bedeuten.

Und das PCK ist nur die Spitze des Eisberges !!!

Herbert Deniffel, Geschäftsführer der Uckermärker Milch GmbH in Prenzlau, schlägt daher Alarm:

  • Der „Milchhof“, wie ihn die Einheimischen nennen, produziert seit 1890 Milchprodukte in Prenzlau und ist aus der Stadt nicht wegzudenken. Die aktuelle Energiekrise könnte dieser langen Tradition nun schnell ein Ende setzen.
  • Jährlich werden ca. 200.000 Tonnen Rohmilch, überwiegend aus der Region, in Prenzlau verarbeitet. Daraus werden ca. 60.000 Tonnen Butter, Quark und Milchpulver hergestellt.
  • Obwohl Molkereien als „systemkritisch“ eingeordnet sind, sind sie bei einer Gasverknappung nicht privilegiert. Ein – auch zeitlich begrenzte – Unterbrechung der Erdgaszufuhr führt zu einer sofortigen Produktionseinstellung. Dann würde auch die Milch der Landwirte, ein wichtiges und hochwertiges Nahrungsmittel, nicht verarbeitet werden können.
  • Schon jetzt ist die Situation der Molkerei angespannt. Eine Molkerei verbraucht viel Energie. Die explodierten Energiekosten können nur teilweise im Markt umgesetzt werden. Verbraucher reagieren mit Konsumzurückhaltung auf höhere Preise. Die Absätze von Butter, Trinkmilch und anderen Milchprodukten brechen ein.
  • Die Molkerei versucht, alte Ölanlagen wieder zu aktiveren. Ersatzteile sind derzeit nicht zu bekommen. Außerdem ist auch dieser Weg durch die sich abzeichnenden Schwierigkeiten bei der Ölversorgung mehr als unsicher.

Für Frau Dr. Sabine Buder, Geschäftsführerin von Forum Natur Brandenburg e.V., ist daher eine sichere und dauerhafte Energieversorgung der Landwirtschaft und damit Ernährungssicherheit in Krisenzeiten unabdingbar. Um dies sicherzustellen, sind von den politisch Verantwortlichen in Bund und Land folgende Schritte sofort umzusetzen:

  • Erarbeitung einer regionalen Strategie zur Ernährungssicherung
    • Sicherstellung einer kontinuierlichen Gasversorgung für landwirtschaftliche und lebensmittelverarbeitende Betriebe
    • Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Deckelung des Gaspreises
    • Alle besonders betroffenen Unternehmen zu Begünstigten der Gasumlage machen
    • Verzicht auf Embargos für Öl und Gas

Die CDU Uckermark mit der Landrätin Karina Dörk an Ihrer Spitze unterstützt diese Forderungen einstimmig zum Schutz und zum Wohle unserer Heimat, unserer Familien, unserer Unternehmen. Wir fordern ein Leben in Frieden und Freiheit in einem geeinten Europa.