14 Landkreise und 4 kreisfreie Städte – das ist Brandenburg und so soll es bleiben! Auf dem 31. Landesparteitag der CDU Brandenburg in Prenzlau gab es klare Worte gegen die von der rot-roten Landesregierung angestrebte Kreisgebietsreform. Eine geplante Zusammenlegung von den bislang 14 Landkreisen zu maximal 9 Landkreisen und die Absicht, den Städten Cottbus, Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) die Kreisfreiheit zu nehmen, wurde seitens der Christdemokraten eine breite Absage erteilt. Einstimmig votierten die knapp 200 Delegierten für den Leitantrag des Vorstands unter dem Motto «Meine Heimat Brandenburg – Kooperation statt Zwangsfusion». Statt der Landkreisveränderungen, die an willkürlich festgelegten Einwohnerzahlen orientiert und dem Sektoralkreisprinzip unterworfen sind, setzen die Mitglieder der CDU auf die freiwillige Zusammenarbeit der Kommunen bei bestimmten Aufgaben.
Natürlich war der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des gastgebenden CDU Kreisverbandes, Jens Koeppen sehr stolz, den Parteitag der Brandenburger CDU in der Uckermark zu haben. Zusammen mit seinen Mitgliedern sammelte er im letzten Sommer über 10000 Unterschriften gegen das vorgelegte Leitbild der Landesregierung sowie deren Pläne zur Kreisgebietsreform – und damit gab er schließlich den Anstoß zur Kampagne des Landesverbandes „Meine Heimat Brandenburg“, deren Höhepunkt nun der Landesparteitag war.
Als besonderen Ehrengast des Parteitages Bundeskanzlerin wurde Angela Merkel mit großer Begeisterung empfangen. Der minutenlange Beifall ihrer Parteibasis beeindruckte die Kanzlerin spürbar. Und die Worte ihrer Rede sprachen vielen direkt aus dem Herzen. Sie beglückwünschte die CDU Brandenburg zu ihrem Motto „Meine Heimat Brandenburg“ – denn auch für sie ist Brandenburg, ist die Uckermark, ihre Heimat, in der sie aufgewachsen ist und in der sie viele Wochenenden verbringt. Merkel nahm das Thema des Parteitages sehr gut auf und stärkte den Christdemokraten auf ganz besondere Weise den Rücken: „Heimatgefühl entsteht vor Ort und kann nicht von oben verordnet werden.“, sagte sie in ihrer Rede.
„Der Ansatz der Brandenburger CDU, die Menschen mitzunehmen, ist richtig.“, schätzte sie ein und meinte abschließend „Die notwendigen Veränderungen müssen von unten wachsen.“ Und auch im weiteren Redeverlauf nahm sie das Heimatthema immer wieder auf. Ob in Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage, den internationalen Beziehungen, den europäischen Entscheidungsprozessen, den Entwicklungsperspektiven in Bildung und Forschung, in der Wirtschaft oder im Bereich der Digitalen Agenda – die eigene Heimat mit den dazugehörigen Grundsätzen, Traditionen und Werten prägt die Politik sowie Lebensbereiche der Menschen in besonderem Maße. Nach ihrem sehr starken Auftritt verabschiedete sich Merkel schließlich erneut unter großem Applaus. Als Präsent gab es für sie neben Blumen einen prall gefüllten Korb mit regionalen Produkten, zusammengestellt von der uckermärkischen Apfelgräfin Daisy von Arnim.
Auch Ingo Senftleben fand zahlreiche Argumente zum Thema „14+4 = Brandenburg“ und sagte vor Abstimmung des Leitantrages: „Die Heimat prägt uns, sie verleiht uns unseren persönlichen Charakter. Deshalb kann es uns nicht egal sein, wenn SPD und Linke ohne Rücksicht auf die Geschichte Brandenburgs vom Reißbrett aus mal eben die Strukturen unserer Heimat umkrempeln wollen.“ Für seine starke Rede wurde Senftleben von den Delegierten ebenfalls mit minutenlangem Applaus bedacht.
Nach etwas mehr als drei Stunden endete schließlich ein sehr gelungener Parteitag CDU Brandenburg in Prenzlau, der sich durch sein frisches und modernes Format deutlich auszeichnete. Die Christdemokraten präsentierten sich dank eines starken Themas als moderne, wertekonservative und soziale Partei, für die das Wohl der Brandenburger Bürger im Mittelpunkt ihres Handels steht.
Fotos © Laurence Chaperon